Alles über Nürtingen und die Brauerei Schöll
  Der Landkreis NT
 

Landkreis Nürtingen

Ab 1924 gab es das Oberamt Nürtingen. Oberamt war die vormalige Bezeichnung für einen Landkreis.
1934 wurden die Oberämter in Landkreise umbenannt.
1938 wurde der Landkreis Nürtingen um den Landkreis Kirchheim erweitert. Der Landkreis Nürtingen reichte nun bis hinauf auf die Schwäbische Alb. Städte wie Dettingen und Kirchheim unter Teck und Wendlingen  gehörten von nun an zum Kreis.
Ursprünglich waren die Bewohner des Kreises ,mit wenigen Ausnahmen, Schwaben. Dies änderte sich nach dem 2. Weltkrieg. Im Heimatbuch des Kreises Nürtingen von 1950 ist nachzulesen, wie die Bevölkerung in diesert Zeit aussah.23 % der Einwohner waren Flüchtlinge und Heimatvertriebene.
In diesem Buch befinden sich auch die genauen Zahlen, der Herkunft der Bevölkerung des Landkreises Nürtingen.
Hier die Tabelle nach Abstammungsgebieten:

75.000 Altbürger
12.998 aus der Tschechoslowakei
2732 aus Ungarn
1800 aus den Ostgebieten
1600 aus Jugoslawien
1580 aus Rumänien
2500 aus anderen Teilen Deutschlands
ca. 1500 aus anderen Staaten

Während im Landkreis Nürtingen die Prozentzahl der Heimatvertriebenen, wie oben erwähnt bei 23% lag, überstieg sie in der Kreishauptstadt Nürtingen die 30% marke.
Aus diesem Grunde schrieb Dr. Ernst Staude, der Landrat des Kreises Nürtingen folgendes Vorwort für bereits oben erwähntes Heimatbuch:
"Die Unrast und die Umwälzung unserer Tage bergen die große Gefahr in sich, dass wir die enge und Herzliche Bindung an unsere Heimat verlieren.Als folge des 2. Weltkrieges wurden ganze Volksstämme verpflanzt. Tausende von Krieg und Nachkriegszeit schwer heimgesuchte Menschen leben jetzt hier, im Landkreis Nürtingen. Mögen alte und neue Bürger zusammenwachsen und eine neue Heimat finden."
In den Jahren nach 1950 kamen noch Spätaussiedler und viele Tausend Gastarbeiter dazu.
Auch die vor dem Kriege gewesenen Religiösen Strukturen wurden aufgeweicht.
War der Landkreis vor dem Krieg fast rein Evangelisch gewesen, kamen jetzt durch die Vertriebenen und Gastarbeiter viele Katholiken und durch die Gastarbeiter viele  Muslime in den Landkreis Nürtingen.

1973 wurde der Landkreis Nürtingen trotz entschiedener Proteste aus dem ganzen Altkreis aufgelöst und mit Ausnahme der Gemeinde Grafenberg (Landkreis Reutlingen RT) in den Landkreis Esslingen übernommen (ES).
Lange Zeit war geplant Nürtingen zum Sitz der zusammengelegten Kreise zu machen. Doch teils ausfallende Aussagen Esslinger Gemeinderäte sorgten für ein umdenken, so meinte z.B. ein Esslinger Abgeordneter Nürtingen sei ein "Negerdorf", durch das der Wind Staub blaße.
Dieses Umdenken wiederum sorgte für heftige Proteste im Landkreis Nürtingen, doch vergeblich.

Die Übernahme wirkt bis heute und macht viele Nürtinger nich gerade zu Anhängern des Kreises Esslingen.

Wenn man Glück hat kann man auch heute noch vereinzelt Autos und Traktoren im ganzen Altkreis mit dem für Nürtingen üblichen NT, der Abkürzung für Nürtingen sehen.

Der Altkreis Nürtingen

Folgenden Interessanten Artikel fand ich auf Wikipedia:


Umstrittene Auflösung [Bearbeiten]

Mit der Kreisreform wurden mehrere Landkreise in Baden-Württemberg aufgelöst und viele Kreisgrenzen neu gezogen - wobei wohl nicht immer sachlich Gründe ausschlaggebend waren, sondern parteipolitische Interessen mitschwangen. Die Auflösung des Landkreises Nürtingen war jedoch besonders umstritten. Im Oktober 1970 legte Professor Dr. Gottfried Müller vom Lehrstuhl für Raumforschung, Raumordnung und Landesplanung der Technischen Universität München ein Gutachten vor, das sich klar gegen eine Auflösung des Landkreises Nürtingen aussprach.

Nachdem sich die damalige Koalition von SPD und CDU auf 35 Landkreise als neue Zahl geeinigt hatte, eine Änderung dieser Zahl vor allem für die SPD ein Tabu war, der CDU andererseits sehr viel am Weiterbestehen des Kreises Künzelsau lag, wurde eine Vereinigung der Landkreise Esslingen und Nürtingen „unumgänglich“.

Die Landtagskommission „Verwaltungsreform“ hatte sodannvorgeschlagen, nach der Vereinigung beider Kreise Nürtingen zur Kreisstadt zu machen. In erster und zweiter Lesung wurde daran nichts geändert. Dann aber begann im Landtag ein großer Tauschhandel, bei dem fast beliebig Gemeinden von einem Kreis zum nächsten geschoben und schließlich auch Entscheidung wie die gekippt wurden, Nürtingen zum Kreissitz des neuen Kreises zu machen. Der Artikel "Schon wieder ist ein Kreis verreckt" von Jörg Bischoff in der Stuttgarter Zeitung vom 18. Juli 1971 äußerte sich sehr kritisch zu diesem „politischenGeschacher“.


Politik [Bearbeiten]


Landrat [Bearbeiten]

Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Oberamts bzw. Landkreises Nürtingen 1805–1972:

  • 1805–1821: Christian HeinrichGünzler
  • 1821–1836: Friedrich Wilhelm Fischer
  • 1837–1854: Ludwig Pfeiffer
  • 1854–1855: Johann Gottlieb Herrmann (provisorisch)
  • 1856–1868: Carl Wilhelm Heinz
  • 1869–1875: Georg Christian Haug
  • 1875–1891: Karl Adolf Camerer
  • 1891: Wilhelm Adolf Speidel
  • 1892–1911: Franz Freiherr von Falkenstein
  • 1911–1915: Karl Weihenmaier
  • 1915–1916: Oscar Rupp (Amtsverweser)
  • 1916–1922: Karl Knapp
  • 1922–1923: Otto Barth (Amtsverweser)
  • 1923–1933: Ludwig Nägele
  • 1933–1935: Karl Benz
  • 1935–1945: Helmut Maier
  • 1945–1946: Karl Eberhardt (kommissarisch)
  • 1946–1973: Dr. Ernst Schaude

Wappen [Bearbeiten]

Das Wappen des Landkreises Nürtingen war unter silbernem Schildhaupt, darin eine liegende schwarze Hirschstange,


gespalten, vorne goldene und schwarze Wecken, hinten in Rot übereinander drei goldene Hifthörner. Das Wappen wurde dem Landkreis Nürtingen am 28. November 1949 durch die Landesregierung Württemberg-Baden verliehen.

Die Hirschstange ist das Symbol Württembergs, das Jagdhorn das der Herren von Neuffen und Urach und die Wecken stehen für die Grafen bzw. Herzöge von Teck. Sie alle beherrschten früher im Wesentlichen das spätere Kreisgebiet des Landkreises Nürtingen



 
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